Nicole M. Schroeder

Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren lebe ich mit Hunden zusammen. 
Eine besondere Herausforderung war meine Altdeutsche Schäferhündin, Donna. Anfangs erkannte ich ihren wahren Charakter nicht. Dass sie eine echte Leaderin ist, habe ich erst viel später verstanden. Mit der Erkenntnis, Verantwortung für sie zu übernehmen und ihr Vertrauen zu gewinnen, verschwand ihre vermeintliche „Zuständigkeit“.

Nach jahrelangen Erfahrungen im Hundesport fand ich mit ihr und meinem zweiten Altdeutschen Schäferhund unsere Passion in der Rettungshundearbeit. Viele Erlebnisse haben uns so manches Mal über unsere Grenze hinauswachsen lassen. In dieser Zeit habe ich erfahren dürfen, dass wir gemeinsam nur etwas erreichen können, wenn wir uns gegenseitig vertrauen.
So entstand mein Wunsch, dieses Verständnis auch anderen Mensch-Hund-Teams mit auf den Weg geben zu können.

Ich entschied mich daher, bei Uwe Friedrich, im Hundezentrum TeamCanin in Ditzingen, eine Ausbildung zur professionellen Hundetrainerin zu absolvieren: Einen ausgeglichenen Familienhund als Begleiter im Alltag zu haben und gleichzeitig seine ureigenen Bedürfnisse zu fördern, sind für mich die optimale Voraussetzung für eine harmonische und vertrauensvolle Partnerschaft.

Da für mich persönlich „Nasenarbeit“ zu den abwechslungsreichsten und zugleich zufriedenstellendsten aller Beschäftigungen für den Hund zählt, habe ich nach Uwe Friedrichs Anleitung meinen dritten, erst im späten Alter adoptieren Altdeutschen Schäferhund zu einem Arten-Spürhund ausgebildet. Ein Segen für den leicht traumatisierten Hund, der durch die Nasenarbeit erkennbar Selbstvertrauen gewonnen hat!

Nachdem wir im letzten Jahr unsere Donna und Devil gehen lassen mussten, sind nun zwei "junge Wilde" - fast gleichen Alters - wieder bei uns eingezogen. Qyu, den wir bereits im Welpenalter bekamen und Max, den wir mit einer Hand voll "Baustellen" aus 2. Hand übernommen haben. Kein einfacher Weg, vor allem, da beide nun in der Pubertät und damit auch in der nächsten Unsicherheitsphase angekommen sind. Wir sind auch noch längst nicht da, wo wir sein möchten, aber es lohnt sich und wir geben jeden Tag alles dafür! <3

Das ist es auch, was mir wirklich am Herzen liegt:
Den Unsicheren, den Ängstlichen, den "Nicht-Angepassten", den "schwarzen Schafen" unter den Hunden, zu mehr Mut und Optimismus und damit zu mehr Gelassenheit und Lebensqualität im Alltag zu verhelfen.

Die Grundlage und mein persönliches Ziel ist jedoch, dass Hundehalter ihren Hund verstehen und ihm "auf Augenhöhe begegnen" lernen. Dies bedeutet für mich die "Gleichwürdigkeit" meines Gegenübers ernst zu nehmen, dessen Würde, Wünsche und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Dies allerdings bitte nicht verwechseln mit "Gleichberechtigung", denn damit können sie dann doch nicht umgehen.

Gehen wir also achtsam mit unseren Schützlingen um!